„Aber wie kann ich meinen Hirten denn finden?“
„Keine Sorge“, beruhigt Whengdu. „Das ist ganz einfach. Er wartet im Palast der Stille, jenseits der brausenden Winde der Nacht auf dich.“
„Oh!“ Ein Stein scheint dem Mädchen vom Herzen zu fallen. „Aber wie kann ich diesen Palast finden und dauert es lange, bis man dort ist?“
„Es gibt keine Zeit dort.“
„Was, es gibt keine Zeit dort? Warst du denn schon mal da?“ Chong Li kann sich vor Aufregung kaum zügeln.
„Na ja, nicht so ganz, aber ein bisschen. Weißt du was? Ich verrate dir jetzt ein Geheimnis.“ Whengdus Stimme wird leiser. Er beugt sich zu dem Mädchen.
„Auch der Meister wohnt dort. Sein Göttergeist meine ich. Du verstehst?“
In Chong Li überschlägt sich alles. Hastig frägt sie „woran erkennt man den Hirten eigentlich?“
„An seinem hellen Glöckchen.“
„An seinem Glöckchen?“ Das Mädchen blickt Whengdu verständnislos an.
„Ja. Suche seine Glocke. Die Glocke der Stille und erlausche ihren Klang.“
„Wo, wo soll ich sie denn suchen?“
„In dir und in allem Leben, sagt der Meister.“
„Und, wenn ich sie gefunden habe?“ bricht es atemlos aus Chong Li hervor ...